Normalerweise hat jeder Mensch insgesamt vier Weisheitszähne, von denen jeweils zwei im Oberkiefer und zwei im Unterkiefer ganz hinten im Gebiss liegen. Gelegentlich kommt es jedoch auch vor, dass einer oder mehrere Weisheitszähne bereits fehlen oder aber mehr als vier Weisheitszähne im Knochen angelegt sind, also z. B. sechs Weisheitszähne gebildet werden.
Immer, wenn Weisheitszähne voraussichtlich NICHT mehr in die Zahnreihe passen, eine Entzündung vorliegt oder sie bereits Schmerzen verursachen, muss über die Entfernung der Weisheitszähne nachgedacht werden.
Generell bergen Weisheitszähne mehrere Risiken, wenn sie trotz Platzmangels belassen werden:
Aufgrund all dieser potenziellen Risiken, wartet man meistens nicht erst, bis die Weisheitszähne tatsächlich Probleme machen, sondern entfernt sie frühzeitig.
Zum einen, wenn sie platzmäßig gut in die Zahnreihe passen, zum anderen, wenn die Entfernung ein größeres Risiko bergen würde, als dass ein Nutzen dadurch erbracht wird.
Meistens werden die Weisheitszähne im Alter zwischen 14 und 20 Jahren entfernt. Häufig steht dies im Zusammenhang mit der Entfernung der festen Zahnspange, weswegen sich dieser Zeitpunkt auch individuell verschieben kann.
Grundsätzlich sind die Weisheitszähne im Jugendalter und im jungen Erwachsenenalter einfacher zu entfernen, da sie noch nicht so fest im Knochen verwachsen sind und ihre Wurzeln noch nicht voll ausgebildet sind. Dadurch kann die Operationszeit erheblich verringert werden und auch das Risiko, dass wichtige anatomische Nachbarstrukturen geschädigt werden können. Dies ist vergleichbar mit den Wurzeln einer Pflanze: Ist die Pflanze noch klein, kann man sie viel leichter entwurzeln als bei einem hochgewachsenen Baum mit kräftigem Wurzelwerk.
Es sollte jedoch möglichst abgewartet werden, bis alle anderen Zähne bereits in der Mundhöhle sichtbar sind.
Unser Team besteht aus rein chirurgisch tätigen Fachzahnärzten, die sich darauf spezialisiert haben, neben anderen chirurgischen Eingriffen v. a. die Weisheitszahnentfernung möglichst schonend und sorgsam durchzuführen. Die Routine ermöglicht uns, diese Behandlungen nicht nur schnell, sondern auch in entspannter Atmosphäre anzubieten.
Die digitale Volumen-Tomografie (DVT) stellt ein hochmodernes, dreidimensionales bildgebendes Verfahren dar, welches mit Röntgenstrahlung arbeitet. Manche Weisheitszähne liegen z. B. sehr nah am Nervus alveolaris inferior, der durch den Unterkiefer zieht, sodass die Notwendigkeit einer dreidimensionalen Aufnahme erforderlich werden kann. Anhand der Analyse dieser hochpräzisen Bildgebung kann ein risikominderndes chirurgisches Prozedere geplant werden, sodass eine Schädigung des Nerven umgangen werden kann.
Ob die Erstellung einer solchen dreidimensionalen Aufnahme notwendig ist oder nicht, entscheiden wir als Behandler anhand des normalen Röntgenbildes (OPG), welches zuvor bei uns oder beim Hauszahnarzt erstellt wurde. In den meisten Fällen reichen diese herkömmlichen Aufnahmen jedoch völlig aus.
Da die „Gesetzlichen Krankenkassen“ diese 3-D-Analyse leider bislang nicht bezuschussen, muss diese Leistung im Falle der Notwendigkeit privat in Rechnung gestellt werden.
Für die Weisheitszahnentfernung bieten wir zwei unterschiedliche Arten der Narkose an. Zum einen kann dieser Eingriff in einer lokalen Betäubung durchgeführt werden, also durch Spritzen mit einer sehr, sehr feinen Kanüle. Wer schon Erfahrung mit den herkömmlichen zahnärztlichen Spritzen gesammelt hat und daher das Gefühl einer lokalen Betäubung kennt, kann am ehesten entscheiden, welche der beiden möglichen Narkosearten er bevorzugt. Der große Unterschied ist, dass selbstverständlich keine Schmerzen während des eigentlichen Eingriffs auftreten, lediglich ein leichtes Druckgefühl spürbar ist. Dieses Druckgefühl ist völlig normal und gut zu tolerieren.
Zum anderen bieten wir die Weisheitszahnentfernung in einer Vollnarkose an. Hierfür arbeiten wir eng mit einem erfahrenen Anästhesisten-Team zusammen, welches während der gesamten OP anwesend ist und die Patienten überwacht. Wichtig zu wissen ist, dass man 6 Stunden vor der Vollnarkose nichts mehr essen darf. Da man schläft, bekommt man auch von dem eigentlichen Eingriff nichts mit, sondern spürt nur anfangs, wenn ein kleiner Zugang in die Armbeuge gelegt wird. Sobald die Vollnarkose beendet wird, sind die Weisheitszähne bereits entfernt und nur noch das leicht taube Gefühl in Lippen, Zunge und Wange bleibt noch für ein paar Stunden erhalten, was die sofortige Schmerzfreiheit begünstigt, bis die erste Schmerztablette wirkt, die man zu Hause einnimmt.
Kühlung
Für den späteren Heimweg erhalten alle Patienten ein Coolpack von uns.
Zuhause sollte mit einem Kühlakku oder Coolpack, umwickelt mit einem nassfeuchten Waschlappen oder Handtuch, in regelmäßigen Abständen gekühlt werden.
Das Maximum der Schwellung ist erst 36 Stunden nach dem Eingriff zu erwarten, deswegen sollte eine konstante Kühlung über mehrere Tage erfolgen.
Sport
Nach der Weisheitszahnentfernung wird empfohlen, jegliche sportliche Aktivitäten für eine Woche zu pausieren, damit der Wundbereich zunächst vollständig abheilen kann. Im Einzelfall und je nach operativem Aufwand kann Sport auch früher wieder aufgenommen werden.
Medikamente
Nach der Weisheitszahnentfernung bekommen alle Patienten Schmerzmittel für mehrere Tage bei uns verschrieben, mit deren Einnahme direkt nach der OP begonnen werden sollte. Dies begünstigt eine fortwährende, lang anhaltende Schmerzfreiheit.
Wie lange die Schmerzmittel tatsächlich notwendig sind, kann sich individuell sehr unterscheiden und wird deswegen nach Bedarf nur einen oder über mehrere Tage verwendet.
Ernährung
Viele Patienten haben Angst, dass sie nach der Weisheitszahnentfernung tagelang nichts essen können. Diesen Irrglauben möchten wir gerne richtigstellen.
NATÜRLICH kann man nach diesem Eingriff essen und sollte man auch. Lediglich während die lokale Betäubung noch wirkt und somit die Lippen, die Wangen und die Zunge noch betäubt sind, sollte man, um Bissverletzungen zu vermeiden, noch mit dem Essen und Trinken von warmen Speisen sowie Getränken warten.
Danach empfiehlt es sich, vor allem weiche und keine zu krümelige Nahrung zu sich zu nehmen.
Hier eine Liste der Nahrungsmittel, auf die die meisten Patienten zurückgreifen: